Der erworbene Verlust kognitiver Fähigkeiten wird unter dem Begriff Demenz zusammengefasst. Wörtlich übersetzt bedeutet Demenz „geistlos“ oder „Weg vom Geiste“. Im Laufe der Erkrankung kommt es zu einem zunehmenden Verlust des Gedächtnisses, beginnend mit dem Kurzzeitgedächtnis und im Verlauf auch das Langzeitgedächtnis betreffend. Jedoch ist die Demenz mehr als nur die Einschränkung des Gedächtnisses, sondern kann auch Verhaltensänderungen, Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, Sprachstörungen, Orientierungsstörungen und im Verlauf auch Koordinationsstörungen mit sich bringen.

Die häufigste Form der Demenz ist weiterhin die Demenz vom Alzheimer-Typ, welche von Alois Alzheimer erstmals in Tübingen beschrieben wurde. Dabei kommt es durch Ablagerung von bestimmten Eiweißstoffen in Hirnzellen zu einer Zerstörung dieser Zellen. Die zweithäufigste Form ist die sogenannte vaskuläre Demenz, deren Grundlage eine durch Gefäßschäden der kleinsten Hirngefäße ausgelöste Schädigung des Hirnes ist. Andere Demenzformen sind äußerst selten.

Problematisch bei der Diagnosestellung, die in der Hauptsache auf der objektiven Untersuchung der Merkfähgikeit mittels spezifischer Tests beruht, ist der häufig über Jahre hinweg schleichende Verlauf mit stetiger Verschlechterung. Diese kann von den Patienten im Alltag häufig noch lange kompensiert werden. Es gibt jedoch auch Verläufe mit einem schnellen Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit. Zusätzliche Diagnostik ist die Bildgebung des Kopfes zur Darstellung des Hirngewebes (MRT oder CT), das EEG (Hirnströmchenmessung) und die Nervenwasseruntersuchung.

Leider gibt es bisher noch keine zuverlässige Therapie, mit der die Erkrankung ursächlich behandelt werden kann. Zwar steht ein besonderer Antikörper zur Behandlung der Alzheimererkrankung zur Verfügung, ob dieser jedoch auch im Langzeitverlauf den gewünschten Effekt bringt, bleibt abzuwarten. Weitere Therapiemöglichkeiten der Alzheimererkrankung basieren auf einer Hemmung des Botenstoffs Acetylcholin. Damit kann der Verlauf der Erkrankung jedoch nur verzögert und nicht aufgehalten werden.

Weitere medikamentöse Therapien können bei Auftreten von Begleitphänomenen wir Unruhe, Angst, Halluzinationen oder auch Störungen des Schlafes zur Anwendung kommen.

Darüber hinaus steht im Zentrum der Behandlung, die Lebensqualität zu verbessern und die Möglichkeiten zur Teilhabe am täglichen Leben auszubauen. Dabei kommt der Ergotherapie eine besondere Bedeutung zu.

Aber auch die Angehörigen können einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen und durch ihre Unterstützung im Alltag sowie der Anpassung der Umgebung des Patienten das Leid zu lindern.