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Die Parkinsonsche Erkrankung oder auch Morbus Parkinson bzw. idiopathisches Parkinson-Syndrom wurde vom Namensgeber James Parkinson erstmals 1817 als „Schüttellähmung“ beschrieben. So beschrieb er in seiner Abhandlung bereits vor über 200 Jahren die typischen Symptome

  • Rigor (Steifigkeit der Muskulatur)
  • Tremor (feinschlägiges Ruhezittern)
  • Akinese (Minderbeweglichkeit)

Zugrunde liegt der Erkrankung ein degenerativer Prozess der sich in einem bestimmten Teil des Gehirnes, den Basalganglien, abspielt. Es kommt bei dieser Erkrankung zur Zerstörung bestimmter Nervenzellen in einem Teil der Basalganglien welcher auch Substantia nigra (die schwarze Substanz) genannt wird. Dort wird in spezialisierten Nervenzellen der Botenstoff Dopamin produziert, welcher eine große Bedeutung bei der Einleitung von Bewegungen einnimmt.

Entsprechend macht sich das Fehlen bzw. das geringere Vorhandensein dieses Botenstoffes durch eine Verminderte Bewegung und im weiteren Verlauf auch damit einhergehender Gangunsicherheit bemerkbar. Aber auch weitere Symptome wie Schluckstörungen können im Verlauf der Erkrankung in Erscheinung treten. Ein frühes Symptom der Erkrankung sind Geruchstörungen, welche bereits Jahre vor dem Auftreten der motorischen Symptome auftreten können.

Zwischenzeitlich finden sich jedoch auch andere Krankheitsbilder, die mit Symptomen einhergehen die einem Morbus Parkinson ähneln, aber eine andere Ursache haben. Hier kommt es durch andere neurodegenerative Prozesse zu einer verminderten Ansteuerung der Basalganglien und dadurch zu einer Minderbewegung.

Insgesamt ist die Parkinson-Erkrankung eine Erkrankung des älteren Menschen, wobei der Erkrankungsgipfel etwa um das 60. Lebensjahr liegt. Es gibt jedoch auch Parksonerkrankungen bei jüngeren Menschen. Ein prominentes Beispiel ist der US-amerikanische Schauspieler Michael J. Fox, der im Alter von 30 Jahren erste Parkinson-Symptome hatte.

Für die Therapie der Erkrankung stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Die medikamentöse Behandlung basiert darauf, dass der fehlende Botenstoff über Tabletten ersetzt (Levodopa), die Wirkung des noch vorhandenen verstärkt (Dopaminagonisten), der Abbau des Dopamins verzögert oder die Wiederaufnahme in die Nervenzellen reduziert wird. Dabei können die verschiedenen Wirkstoffe miteinander kombiniert werden. Darüber hinaus stehen für die Behandlung der fortgeschrittenen Parkinsonerkrankung auch „invasive“ Methoden wie die Gabe eines Dopaminagonisten über eine in der Haut plazierte Nadel oder einer direkten Applikation des Wirkstoffes in den Zwölffingerdarm über eine spezielle Magensonde zur Verfügung.

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie kommen den sogenannten Co-Therapien wie Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie eine übergeordnete Rolle zu. Die verschiedenen Therapeuten sollen das Gehen stabilisieren, die Beweglichkeit verbessern, die Koordination erhalten und beim Auftreten von Schluck- und Sprechstörungen mit gezieltem Training die Kommunikation und vor allem die Nahrungsaufnahme erhalten.

Eine Methode die sich in den letzten Jahren etabliert hat, ist die tiefe Hirnstimulation. Bei diesem Verfahren werden durch einen Neurochirurgen hoch präzise Elektroden über die Schädeldecke in den Hirnbereich eingebracht. Über eine regelmäßige Stimulation mittels kleinsten elektrischen Strömen kann auf diesem Weg das Bewegungszentrum des Gehirnes aktiviert werden. Zusätzlich zu den Elektroden wird der dazu passende „Hirnschrittmacher“ in einer kleinen Hauttasche oberhalb des Brustmuskels implantiert und mit den Elektroden verbunden.